Nach 4 Tagen in Byron Bay wurde das Wetter dort leider etwas ungemütlich.
Naja, es wird so langsam eben Winter hier in Australien und da fallen die
Temperaturen schonmal auf üble 15 °C!
Also machte ich ein letztes Mal Party mit meinen Homies in Byron und
setzte mich in den nächsten Bus nach Norden, wo es hoffentlich wärmer sein sollte.
Seit ich nun von Sydney weggegangen war hatte kein einziges Mal mehr Judo gemacht.
Das waren nun ca 2,5 Monate. Und nun juckte es mich tiereisch in den Fingern
mal wieder meinen, im Rucksack fies zusammengefalteten, Judo-Anzug raus zu holen
und mal wieder Leute in die Matte zu dreschen. Also machte ich mich im Internet
auf die Suche nach dem nächsten und geeignetsten Judo-Club. Die 3. größte Stadt
ganz Australiens ist realtiv in der Nähe von Byron Bay. Ich wollte also mein
Glück im ca. 3 h entfernten Brisbane versuchen.
Brisbane ist eine sehr schöne Stadt! Im Vergleich zu Sydney viel kleiner aber
irgendwie auch sauberer und gemütlicher. Ich kam dort also an und erkundete
erstmal die Stadt. Ich war zwar noch nie in London, aber mit dem Brisbane-River
und dem Rieserad erinnert Brisvegas schon ein bisschen an die englische Metropole.
Die erste Woche wohnte ich in einem sehr gemütlichen Hostel, bevor mir
ein Trainer des Uni-Judo-Clubs von Queensland anbot bei ihm zu wohnen.
Gegen kleine Gefälligkeiten wie Abwaschen, Gartenarbeit und im Training helfen
war meine Unterkunft sogar umsonst!
Des weiteren bot der Trainer mir an, bei den anstehenden Nationals für den
Uni-Club anzutreten. Ich hatte eh nichts anderes zu tun, also sagte ich zu.
Allerdings waren diese Meisterschaften schon in 2 Wochen, was für hieß:
TRAINIEREN!
Also versuchte ich so viele, verschiedene Judo-Clubs und Trainings in Brisbane zu
finden um dort fit zu werden. Auf meiner Reise durch einige Clubs lernte ich dann auch
sehr schnell viele Leute kennen, was toll war!
Dazu erklärte ich mich dann auch bereit so viel wie möglich bei den Meisterschaften zu
helfen. Da mein Gastgeber auch noch einer der Mitveranstalter der Nationals war half ich
im zu Hause mit Teilnehmerlisten und wurde auch zum Matten auslegen in die große Halle geschickt.
Es waren dazu noch sehr viele andere Leute gekommen und mit vielen
neuen Freunden von verschiedenen Clubs waren die Matten schnell
ausgelegt. Da lob ich mir doch unsere Halle in Mettingen!
Am Samstag waren da erst die kleinen dran aber die Erwachsenen, wie ich einer
bin, durften sich schon am Abend einwiegen.
Am Sonntag wurde es dann auch erst für mich und ich hatte meinen ersten Kampf
gegen einen alten Bekannten, den ich in Sydney kennen gelernt hatte.
Leider würgte er mich fies ab.
Die nächsten 2 Kämpfe gewann ich
relativ souverän. Im Kampf um Platz 3 führte ich mit einer kleinen Wertung und
wurde dann auf die Seite geworfen. Leider meinte der Kampfrichter es wäre
mein Rücken gewesen und gab Ippon für meinen Gegener. Hier gibt es irgendiwe
die Möglichkeit 'zu protestieren'. Man bleibt also, wenn man verloren hat einfach auf
der Matte stehen. Dann schauen sich die Kampfrichter nochmal das Video des Kampfes
an und entscheiden nochmal. Unvorteilhafter Weise wusste ich das nicht so recht, war aber
mit Platz 5 auch zufieden.
und mir!